Geschichte

Ein Podcast von Schülern des Lessing Gymnasium Kamenz

Kamenzer Schwimmsport im Kaiserreich

Dieser Podcast handelt sich um den Beitrag für einen vom Bundespräsidenten ausgeschriebenen Geschichtswettbewerb. Schüler des Lessing-Gymnasiums Kamenz recherchierten dazu zum Thema „Kamenzer Schwimmsport im Kaiserreich – Zwischen gesellschaftlicher Einengung und Befreiung des Sports“.

Von Arne Rudolph, Dilan Güler, Ria Götze, Lukas Heinrich, Finn-Janne Elst und Petra Seipolt

Ein geschichtlicher Abriss von Theo und Edeltraud schnappauf

100 Jahre Vereinsschwimmen Kamenz

In der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden in Deutschland die ersten öffentlichen Schwimmbäder und es gründeten sich Schwimmvereine. Die gesundheitsfördernde Wirkung des Badens und Schwimmens war wiederentdeckt worden. Auch um Kamenz machte diese Bewegung keinen Bogen, doch die dafür nötige Grundlage, ein Schwimmbad, fehlte. Zwar war der Bau einer öffentlichen Badeanstalt seit 1885 immer wieder einmal Gegenstand bei Ratssitzungen, aber es kam 1888 lediglich zur Eröffnung des von der Stadtgemeinde auf dem so genannten Weinbergsgrundstück hergestellten öffentlichen Männer-Bades. Frauen war das öffentliche Baden polizeilich untersagt.

Der Wasserclub Kamenz 1906

Mit dieser Situation konnten sich die Kamenzer Schwimmsportanhänger nicht zufrieden geben. 1906 schlossen sie sich zusammen und gründeten den „Wasserklub Kamenz 1906“. Für Vereinszwecke hatten sie sich im Umfeld des Kamenzer Meuselbruchs eine Schwimmstätte geschaffen. Die Eröffnung erfolgte im festlichen Rahmen. Neben einem Konzert standen Reigenschwimmen Kamenzer Schwimmer, ein Mädchenreigen vom Wasserklub Hohenbocka sowie schwimmerische Vorführungen Dresdener, Großenhainer und Hohenbockaer Sportfreunde auf dem Programm. Gründungsvorsitzender war der Prokurist Jahnel, der kurz danach das Amt an Gustav Rostig übergab. Ab 1919 war Arthur Hauschting Vereinsvorsitzender.

Der „Wasserklub“ hatte in seinem Gründungsjahr 56 Mitglieder sowie 65 Damen, Herren und Kinder, die sich als Schwimmschüler eingetragen hatten. Obwohl voraussehbar war, dass es sich bei der Schwimmstätte nur um eine Übergangslösung handeln konnte, gestaltete der Klub ein reges Vereinsleben. Neu für Kamenz war die Einrichtung eines Damenbades. Allerdings gab es dem Zeitgeist entsprechend getrennte Badezeiten für Damen und Herren.

Am 1. Juni 1908 war dann endlich die feierliche Einweihung eines städtischen Bades auf den Namen „König Friedrich August-Bad“, des uns allen noch bekannten Stadtbades. Die Verwaltung und Bewirtschaftung wurde dem „Wasserklub Kamenz 1906“ übergeben. Dieser war auch für den neu eingeführten Schwimmunterricht der Kamenzer Schülerinnen und Schüler verantwortlich. Als Startkapital brachte der „Wasserklub“ sein gesamtes Vereinsvermögen von 140 Mark, etlichen Schwimmgürteln, Handtüchern, 100 Badehosen sowie Rettungsgürteln und Leinen in die Unternehmung ein. Anteilig aus dem Gewinn erhielt der Klub eine Vergütung. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 24. März 1926 und der Klub durfte fortan „e. V.“ im Vereinsnamen tragen. Als Vorsitzender amtierte Richard Henke, der das Amt 1921 von Arthur Hauschting übernommen hatte.

Der Arbeiter Turn- und Sportverein und Turnverein Kamenz 1846 e.V.

Doch nicht nur der „Wasserklub“ betrieb Schwimmsport, auch der Arbeiter Turn- und Sportverein verfügte über eine Schwimmabteilung, vermutlich ab 1925. Für deren Belange waren bis 1927 Fritz Handrick, danach Bruno Starke verantwortlich. Die Abteilung erhielt kostenlos Trainingsstunden im Kamenzer Stadtbad, ebenso wie die am Schwimmen interessierten Mitglieder des Turn-Vereins Kamenz 1846 e.V. Diese Regelung endete 1933 mit dem Verbot der Arbeiter Turn- und Sportorganisationen in Sachsen. Der Turnverein Kamenz 1846 e.V. war von diesem Verbot zwar nicht betroffen, die unentgeltlichen Badestunden aber waren gestrichen. 1935 trat eine Verordnung des Reichssportführers in Kraft. Danach sollten alle deutschen Sportvereine in Gemeinschaften zusammengefasst werden. Im Dezember bildete sich unter dem Vorsitz des „Führers der Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen der Stadt Kamenz“, Johannes Felgner, die Ortsgruppe Kamenz. Das Fachamt „Schwimmen“ ging in die Verantwortung von Richard Henke. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass am 28. April 1936 der elfköpfige Vorstand des „Wasserklubs Kamenz 1906 e.V.“, mit Ausnahme des Vorsitzenden, durch die Mitgliederversammlung – oder auf Entscheidung höheren Orts – abgewählt wurde. Die danach stattfindenden Schwimmveranstaltungen standen unter der Hoheit des Reichssportführers.

Die Neuordnung des Kamenzer Schwimmsports nach dem Zusammenbruch Hitlerdeutschlands

Nach dem Zusammenbruch Hitlerdeutschlands wurde per Gesetzgebung durch den Alliierten Kontrollrat die Liquidierung faschistischer Organisationen und Einrichtungen angeordnet. Die Kontrollratsdirektive 23 vom 17. Dezember 1945 besagte: Allen vor der Kapitulation in Deutschland bestehenden sportlichen, militärischen oder paramilitärischen Organisationen (Klubs, Vereinigungen, Anstalten und anderen Organisationen) wird jede Betätigung untersagt, und sie sind bis zum 1. Januar 1946 spätestens aufzulösen. Damit hatte auch der „Wasserklub Kamenz 1906 e.V.“ aufgehört zu existieren. Seine Löschung aus dem Vereinsregister geschah auf Antrag des Kreispolizeiamtes am 26. Januar 1948. Sport war nur noch auf kommunaler Ebene gestattet. Kein Aus für das Schwimmen in Kamenz. Am 1. September 1948 gründete sich an der Lessingschule um den Schüler Günter Merzdorf eine Schulsportgruppe „Schwimmen“. 1948 startete eine von der sowjetischen Militäradministration, der FDJ, SED und dem FDGB vorbereitete Kampagne zur Neuorganisation des Sports. An die Stelle der kommunalen Sportgemeinschaften sollten nun Betriebssportgemeinschaften treten. Im Gegensatz zu sich selbst finanzierenden Vereinen wurden DDR-Sportgemeinschaften von einem Träger finanziert und organisiert. Dies war in der Regel ein Volkseigener Betrieb, welcher die dafür notwendigen Finanzmittel bereit zu stellen hatte. Doch bevor diese Regelung in Kamenz zur Anwendung kam, startete Sportlehrer Siegfried Haake in Eigeninitiative und durch Mithilfe der Schulschwimmgruppe 1952 den Neubeginn des organisierten Sportschwimmens in Kamenz mit dem Aufbau einer Schwimmsportgruppe.

Die Betriebssportgemeinschaften Einheit und Empor

Ab 19. Februar 1953 endlich fanden die Kamenzer Schwimmer um Siegfried Haake mit der Gründung der BSG „Empor“ eine Heimat. Das ganze Engagement der Beteiligten war gefordert, denn finanzielle Unterstützung oder andere Zuschüsse gab es kaum, es musste alles selbst getragen und organisiert werden. Im Sommerhalbjahr fand das Training im Stadtbad statt. Im Winterhalbjahr ging es wöchentlich ein bis zwei Mal auf der Ladefläche eines LKWs zum Training nach Bautzen. Außerdem fuhr die Gruppe mehrmals monatlich sonntags mit dem Zug zum Training in das „Sachsenbad“ nach Dresden. Der LKW war auch bevorzugtes Transportmittel, wenn es zu Wettkämpfen in andere Städte ging.

Im Februar 1952 hatte sich die BSG „Einheit“ gegründet. Ab wann es dort eine Schwimmabteilung gab, ist unbekannt. Tatsache ist, dass beide Sportgemeinschaften spätestens ab 1954 unter Sektionsleiter Siegfried Haake gemeinsam trainierten und auch gemeinsam zu Wettkämpfen fuhren. Schwimmsportfreunde waren nicht selten in beiden Gemeinschaften als Mitglieder eingetragen. Am 20. Juni 1959 schließlich kam es zum Zusammenschluss von „Empor“ und „Einheit“ zur Betriebssportgemeinschaft „Einheit“, unter deren Schirmherrschaft von nun an Schwimmsport betrieben wurde. Trainingsort war das Kamenzer Stadtbad.

Die Einheit vom Sportschwimmen in Betriebssportgemeinschaften und dem Erlernen dieser Sportart als Volksbildungsauftrag zeigte sich im Bau eines Lehrschwimmbeckens in der Erweiterten Oberschule Kamenz (Lessingschule). Hier wurde in den Jahren 1958 bis 1960 unter Leitung von Sportlehrer Günter Ladig im Kellerbereich ein Lehrschwimmbecken errichtet. Somit konnten die dort tätigen Schulschwimmlehrer, welche gleichzeitig Übungsleiter der BSG „Einheit“ waren, nicht nur den Schulkindern die Fähigkeiten zum Schwimmen vermitteln, sondern auch den Nachwuchs für das Sportschwimmen heranziehen. Das Lehrschwimmbecken war außerdem im Winterhalbjahr Trainingsstätte für die BSG „Einheit“ sowie die ASG „Vorwärts“ und existierte bis 1973. Mitte der sechziger Jahre übergab Siegfried Haake die Leitung der Sektion Schwimmen bei der BSG „Einheit“ an Heinz Kimpel, der diese Funktion bis zu seinem Tode 1971 ausübte. Ihm folgte im Amt Jürgen Gruhl. Doch die Blütezeit der Schwimmabteilung gehörte bereits der Vergangenheit an. Viele Kinder und Übungsleiter hatten zur ASG „Vorwärts“ gewechselt. Außer der Beteiligung an Kinder- und Jugendspartakiaden wurden kaum noch Wettkämpfe besucht beziehungsweise durchgeführt. Vermutlich ab 1975 fühlte sich Norbert Schenkl als Rettungsschwimmer für die Organisationsfragen verantwortlich. Eine Leitung gab es nicht mehr. Die Schließung des Stadtbades 1985 wegen Baufälligkeit und der damit verbundene Wegfall dieser Trainingsstätte bedeuteten das fast völlige Erliegen der Schwimm-Sektion der BSG „Einheit“.

Die Armeesportvereinigung Vorwärts

Bereits 1954 hatte sich unter der Schirmherrschaft der Kasernierten Volkspolizei in Kamenz der Zentrale Sportklub (ZSK) „Vorwärts“ mit einer Sektion Schwimmen gegründet. Der Sektion gehörten zwanzig Schwimmfreunde an. Sektionsleiter war Herr Möckel. Nähere Einzelheiten sind nicht bekannt. Mit der Schaffung der Nationalen Volksarmee im Jahre 1956 wurde durch Befehl 72 vom 25. August 1956 angewiesen, dass eine Armeesportvereinigung aufzubauen sei: die ASV „Vorwärts“. Es handelte sich hierbei um eine organisatorisch und finanziell selbstständige Gliederung des Deutschen Turn- und Sportbundes. Auf der Grundlage einer eigenen Satzung gliederte sie sich in Regionalorganisationen, Sektionen sowie Sportgruppen und stand den Armeeangehörigen sowie allen Bürgerinnen und Bürgern offen. 1957 erfolgte in Kamenz die Gründung einer Armeesportgemeinschaft, ab 1963 dürfte am Standort Kamenz unter anderem auch eine Sektion Schwimmen existiert haben. Die Berufung zum Sektionsleiter erfolgte nicht selten auf der Befehlsebene und war durch Abkommandierungen vom Standort Kamenz meist nicht von langer Dauer. Belegbar ist, dass von 1964 (?) bis zu seiner Versetzung 1973 Erwin Peske Leiter der Schwimmsektion „Vorwärts“ Kamenz war. Bereits 1970 strebte Peske das gemeinsame Training talentierter Schwimmer von „Einheit“ und „Vorwärts“ an, was spätestens ab 1971 erfolgte. „Vorwärts“ hatte sich allmählich als leistungsstarke, disziplinierte und erfolgsorientierte Sektion herausgebildet. Der Trainingsbetrieb lief ganzjährig. Im Sommer wurde das Kamenzer Stadtbad genutzt. Im Winterhalbjahr fuhren die Schwimmer mit dem H3A-LKW anfangs einmal wöchentlich in das Hallenbad Klotzsche zum Training, später dann mit dem Bus in das im Dresdener Armeeobjekt befindliche „Marienbad“. Regelmäßig fanden Wettkämpfe im Dresdener „Sachsenbad“ statt. Die guten Trainingsbedingungen und eine großzügige Förderung der Sportart veranlassten die Mehrzahl der Kamenzer „Einheit“-Schwimmer sowie der Übungsleiter zur Armeesportgemeinschaft zu wechseln. Vermutlich 1973 erfolgte die Berufung von Rolf Lauke zum Sektionsleiter „Vorwärts“, der er mutmaßlich bis 1978 war.

Am 19. Dezember 1978 konstituierte sich in der Verantwortung der Politabteilung der Offiziershochschule „Franz Mehring“ und unter Leitung von Karl Noack an der Armeeschwimmhalle Kamenz das Trainingszentrum Sportschwimmen der Armeesportvereinigung „Vorwärts“. Die Gründung war eine sportpolitische Maßnahme zur Förderung talentierter Schüler mit dem Ziel der Delegierung zur Sportschule. Zur Talentsuche erfolgte die Sichtung aller Kinder der 1. Klassenstufe unter leistungssportlichen Aspekten; das heißt, sie wurden zum Probetraining geladen und durchliefen bei Eignung bis zu einem Jahr den Trainingsbetrieb, um dann bei entsprechendem Leistungsniveau und körperlichen Voraussetzungen im zweiten Jahr in das Kamenzer Trainingszentrum delegiert zu werden. Kinder, welche den Übergang zum TZ nicht schafften, oder die aus Elternhäusern mit nicht intakten politischen Verhältnissen kamen (z.B. Westverwandtschaft), verblieben in der Sektion und wurden auch hier vorbildlich betreut. Im Trainingszentrum fand fünfmal wöchentlich Training statt und wenigstens vierzehntägig erfolgte die Teilnahme an einem Wettkampf. In den Ferien durchgeführte Schwimm-Trainingslager dienten der Festigung und Vervollkommnung der Sportart. Hauptamtlicher Trainer im TZ war Günter Wehner. Ihm oblag auch die Delegierung talentierter Kinder an die Kinder- und Jugendsportschule des Sportclubs „Vorwärts“ in Potsdam.

Die gesellschaftlichen Umwälzungen 1990 und die Auflösung der NVA waren auch für die ASV „Vorwärts“ das Ende. Auf der Grundlage eines Beschlusses ihres Zentralvorstandes löste sie sich am 14.12.1990 in Kamenz auf.

Um den Kamenzer Schwimmsport am Leben zu erhalten, liefen durch Schwimmsportfreunde sofort Bemühungen zur Gründung eines neuen und unabhängigen Schwimmvereins.

Der Ostsächsische Schwimmverein Kamenz e. V.

Auf seiner Gründungsversammlung am 19. Dezember 1990 wurde der Verein unter dem Namen „Ostsächsischer Schwimmverein Kamenz“ (OSSV) ins Leben gerufen. Unter der Registrier-Nummer 80036 erfolgte am 8. Januar 1991 die Aufnahme in den Landes-Sport-Bund Sachsen, und mit Bescheid vom 19. August 1991 war die Eintragung als „Ostsächsischer Schwimmverein Kamenz e. V.“ in das Vereinsregister beim Kreisgericht Kamenz erfolgt. Der Großteil von Übungsleitern und Trainingskindern ging den Schritt in die ungewohnte Unabhängigkeit mit. Damit verbunden war eine grundlegende Neuorientierung bei Inhalt und Organisation der Vereinsarbeit. Die neuen Verwaltungsstrukturen, die finanzielle Selbstständigkeit und somit auch das Fehlen der bisher gewohnten Zuschüsse machten ein Umdenken erforderlich. 1991 hatte der OSSV knapp 120 Mitglieder. Die Berufung zum Vorsitzenden erhielt Günter Klawitter.

Der Trainingsbetrieb für Kinder lief übergangslos weiter und auch Wettkämpfe wurden erfolgreich besucht. Die neuen Vereinsregelungen machten 1992 die Gründung einer Senioren-Wettkampfmannschaft möglich. Von Senioren ist im deutschen Schwimmsport die Rede, wenn die 20- bis über 90-Jährigen an den Start gehen. International erfolgte die Umbenennung in Masters-Schwimmer, einen Begriff, den sich auch der OSSV ab 1998 zu Eigen machte. Kamenzer Masters-Schwimmer nahmen erfolgreich an Landesmeisterschaften, an Deutschen Meisterschaften sowie an Europa- und Weltmeisterschaften teil.

Im Februar 1997 begründeten Karin und Günter Wehner die in der Trägerschaft des OSSV befindliche Herzgruppe. Aufgabe war und ist die Unterstützung der Rehabilitation nach Herzinfarkt, bei Herzschwäche und für Bypasspatienten. Was zunächst mit acht Patienten begann, ist im Laufe der Jahre auf 40 bis 50 Personen angewachsen. Dazu gehören auch jene Schwimmfreunde, deren Therapie bereits abgeschlossen ist, die sich aber unter Leitung von Übungsleiterin Kristina Wechler zur Herzsportgruppe zusammengeschlossen haben. Eine Gruppe, die nicht nur die gemeinsame sportliche Betätigung sucht, sondern mit einem reichhaltigen kulturellen Programm zur Förderung des Vereinslebens beiträgt.

Seit 1999 findet jeweils im Mai auf dem Hutberg der „Kamenzer Blütenlauf“ statt, eine Laufsportveranstaltung, die sich landesweit immer stärkerer Beliebtheit erfreut. Ins Leben gerufen wurde das Laufevent durch die OSSV-Sportler Olaf Staudte und Hayc Hubold, welche zu diesem Zeitpunkt im Verein eine Laufgruppe betreuten sowie dem Leichtathletikclub Kamenz (LAC). Gegenwärtig wird der zur Tradition gewordene Lauf vom OSSV, der SV „Einheit“ Kamenz, der BARMER-Geschäftsstelle und der Stadtverwaltung Kamenz organisiert und veranstaltet.

Nachdem Günter Klawitter im Dezember 2000 als Vorsitzender ausschied, danach kurzzeitig Torsten Kunze im Amt folgte, ist seit Februar 2002 Theo Schnappauf Vorsitzender des OSSV.

Mit der Gründung einer Triathlon-Mannschaft um Giso Müller 2003 wurden die Weichen für eine sehr erfolgreiche Abteilung des OSSV gestellt. 2005 starteten die Sportler unter Leitung von Holger Müller erstmalig in der 2. Bundesliga Ost, belegten am Ende der Saison den dritten Platz und sicherten sich damit die Startberechtigung in der 2. Bundesliga Nord für das Jahr 2006.

Seit seiner Gründung ist dem OSSV eine Volleyball-Sportgruppe angeschlossen. Unter Uwe Klawitter entwickelte sie sich zu einer aktiv im Regionalsport tätige Mannschaft. Mehrfach jährlich nimmt sie an Turnieren des Kreises Kamenz teil. Ab 2002 veranstaltet sie selbst Turniere. In diesem Jahre war es in der Verantwortung von Andreas Henkel das 4. Volleyballturnier des OSSV.

Eine weitere Abteilung des OSSV gründete sich im September 2005: die Schwimmer der Behindertenwerkstatt St. Nikolaus. Erste absolvierte Wettkämpfe im Behindertenbereich brachten Erfolge und viel Freude an der Sache.

Ende des Jahres 2005 hatte der OSSV 346 Mitglieder, welche die wöchentlichen Trainingszeiten zur Wettkampfvorbereitung, zur sportlichen Betätigung oder zum Badespaß nutzten. Der OSSV steht jedem offen, ganz gleich, ob er als Aktiver nach sportlichen Bestleistungen strebt, Badefreuden sucht, etwas für Gesundheit und Wohlbefinden tun will oder die Absicht hat, das gesellige Vereinsleben zu fördern.

Einhundert Jahre Vereinsschwimmen in Kamenz sind einhundert Jahre, in denen generationsübergreifend und zum Wohle der Sportart Enthusiasten ihre Freizeit opferten, um einmal Geschaffenes nicht nur am Leben zu erhalten, sondern weiterzuentwickeln. Möge es auch in der Zukunft so bleiben.

Theo und Edeltraud Schnappauf